Neues Tool zur Giftstoffermittlung in Produkten

Autor: Gute Nachrichten am 13. August 2012 

Ein Strichcode soll dazu dienen, Giftstoffe zu ermitteln. BUND und UBA haben dazu ein spezielles Tool entwickelt.

Barcode
Bild-Quelle: Markus Hein / pixelio.de

Die Basis des für den Verbraucher zur Verfügung stehenden Angebotes ist die Europäische Chemikalienverordnung "REACH". Diese verpflichtet alle Hersteller dazu, ihr Angebot von "besonders besorgniserregenden Stoffen" anzugeben. Die Verbraucher müssen in Zukunft nichts weiter tun, als die Nummer unter dem Strichcode eines Produktes in das besagte Tool einzugeben, um eine Anfrage loszuschicken. Die Zahlenkombination wird in das vorgefertigte Formular eingetragen und von BUND und UBA an den entsprechenden Hersteller weitergeleitet. Der Hersteller ist dann dazu verpflichtet, innerhalb von 45 Tagen eine Antwort zu schicken.

Wenn man von "besonders besorgniserregenden Stoffen" spricht, meint man solche, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein oder jene Stoffe, die sich im Körper anlagern oder das hormonelle Gleichgewicht beeinträchtigen. Im "Green Radio"-Interview sagt hierzu Jurek Vengels: "Es gibt Schätzungen nach denen bis zu 2500 Stoffe die Kriterien erfüllen um als besonders besorgniserregend zu gelten. Tatsächlich klassifiziert sind bisher nur 73." Warum ist erst so eine geringe Zahl von Stoffen deklarierungspflichtig? Zum einen liegt das an der momentanen Startphase der Verordnung und zum anderen durchläuft REACH mehrere Schritte und so werden vorerst die Stoffe mit relativ hohen Konzentrationen angegeben. Die gute Nachricht ist, dass die Grenze schrittweise gesenkt wird und letztendlich alle Stoffe deklariert werden.

Um die Giftstoffbezeichnungen, die in der Antwort der Hersteller enthalten sind, auch richtig zu verstehen, kann man sich auf der Webseite des BUNDs genauer über die Giftstoffe informieren. Eines sollte für die Verbraucher klar sein: wenn ein Produkt, nach dem nachgefragt wurde, einen Stoff mit der Klassifizierung "besonders besorgniserregend" enthält, sollte von einer weiteren Benutzung strengstens abgesehen werden. So erhofft sich der BUND, einen gewissen Druck auf die Hersteller auszuüben, um in Zukunft komplett ohne jegliche Verwendung von Schadstoffen Produkte auf den Markt zu bringen.

Die Verbraucheranfrage von REACH findet ihr hier.

 

Quellen: bund.net; reach-info.de

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