Am 30. April berichteten die „Guten Nachrichten“ über reichhaltige Lithiumvorkommen im Erzgebirge. Doch der Mittelgebirgszug im Herzen Deutschlands hat noch andere Schätze zu bieten: Nach Angaben der Deutschen Rohstoff AG lagert das größte Zinnvorkommen der Welt im sächsischen Teil des Erzgebirges. Das wurde von einem australischen Gutachter festgestellt, der damit Schätzungen aus der DDR-Zeit bestätigte.
Es gibt zwei Lagerstätten: Eine liegt in Gottesberg im Vogtland. Man rechnet dort mit einem Vorkommen von 115.000 Tonnen. Das sind etwa 2,7 Kilogramm Zinn pro Tonne Gestein. In oder besser gesagt unter der Ortschaft Geyer, dem zweiten Fundort, liegen wohl 44.000 Tonnen Zinn. Nimmt man den aktuellen Zinnpreis als Basis, dann hätten die beiden Vorkommen einen Marktwert von 3.34 Milliarden Euro.
Was ist eigentlich Zinn? Zinn ist ein sehr weiches, ungiftiges Schwermetall mit einem sehr niedrigen Schmelzpunkt. Jährlich werden etwa 300.000 Tonnen Zinn verbraucht. Davon finden 35 Prozent als Lötzinn Verwendung. Große Bedeutung hat Zinn auch bei der Herstellung von Weißblech und in elektronischen Bauteilen. Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, findet häufig Verwendung bei Münzgeld.
Experten rechnen mit einer Steigerung von zehn Prozent im Jahr beim Zinnverbrauch, unter anderem auch deswegen, weil das ungiftige Zinn mehr und mehr das giftige Blei ersetzt.
Schön, dass man in unserem an Ressourcen nicht gerade sehr reichen Land einen Rohstoff findet, der keine Eigenschaften aufweist, die bei der Förderung für Mensch und Umwelt gefährlich sein könnten.
Quelle: faz.net