Ehemalige Schlecker-Mitarbeiterin eröffnet eigene Drogerie

Autor: Gute Nachrichten am 19. Juli 2012 

Die Schlecker-Pleite hat etwa 25.000 Mitarbeiter den Arbeitsplatz gekostet. Viele der Entlassenen wissen nicht, wie ihre berufliche Zukunft aussieht. Eine 43-Jährige Frau aus der Pfalz hat nicht auf Hilfe von außen gewartet. Sie hat sich in ihrer alten Branche selbständig gemacht.

Ehemalige Schlecker-Mitarbeiterin Sonja Weisenburger
Ehemalige Schlecker-Mitarbeiterin Sonja Weisenburger eröffnet "Sonjas Drogerie".
Bild-Quelle: welt.de / dpa

Erst war sie Filialleiterin, dann Springerin, dann war sie arbeitslos. Sonja Weisenberger war 17 Jahre bei Schlecker, bis sie vor die Tür gesetzt wurde. Nach der ersten Enttäuschung begann sie zu handeln und ist heute stolze Besitzerin einer eigenen Drogerie, die sie in ihrem Heimatort eröffnet hat.

Sie hat das klassische Schlecker-Sortiment, Seife, Haarspray, Waschmittel. Ihr Laden im idyllischen Weinort Maikammer war früher der Laden einer Metzgerei, dann stand er leer und nun befindet sich der Drogeriemarkt von Frau Weisenberger dort. Sie wohnt praktischerweise gleich gegenüber.

Die Idee, sich geschäftlich auf eigene Füße zu stellen kam Frau Weisenberger schon kurz nach der Kündigung. "Ich habe auf den Laden geschaut und dachte, jetzt klingle ich mal bei der Vermieterin." Man war sich schnell einig und zwischen Kündigung bei Schlecker und Eröffnung von "Sonjas Drogerie" Anfang Juni lagen nur neun Wochen. Es waren neun stressige Wochen. Frau Weisenberger fand zunächst keinen passenden Lieferanten, da sie keine Mindestmengen abnehmen konnte. "Was soll ich mit 300 Deorollern?". Über Zwischenhändler fand sie eine Lösung dieses Problems.

In Maikammer kommt im Schnitt jede Viertelstunde jemand in den neuen Laden und beglückwünscht die Jung-Unternehmerin. "Ich bekomme viel Unterstützung," sagt Frau Weisenberger.

Damit sich die Drogerie lohnt, muss es zwar noch etwas besser laufen, aber Frau Weisenberger ist optimistisch. Bereits 2011 wurde die Schlecker-Filiale in Maikammer geschlossen und sie hofft, diese Lücke auf Dauer füllen zu können.

In sechs Monaten muss es laufen. Die 43-Jährige ist guten Mutes: "Das klappt bis dahin", sagt sie.

Hut ab, Frau Weisenberger! "Unternehmer" kommt von "unternehmen", nicht von "auf den Staat warten, der wird schon helfen".

Drücken wir Frau Weisenberger die Daumen!

 

Quelle: Welt

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