Der kenianische Wissenschaftler Erick Njenga hat zusammen mit seinen Kommilitonen ein wichtiges Programm entwickelt, das mit Hilfe tausender kenianischer Gesundheitshelfer die Ausbreitung von Krankheiten mit deren Mobiltelefonen erfasst und meldet.
Der große Vorteil ist, dass das System der Jungunternehmer wesentlich kostengünstiger ist als vergleichbare Marktprodukte, welche die kenianische Regierung ursprünglich anschaffen wollte. Das berichtet "Technology Review" in seiner aktuellen Ausgabe 07/12.
Wie es dazu kam?
Vor etwa zwei Jahren wurde der kenianischen Regierung bewusst, dass sie an ihrem chaotischen Meldesystem für ansteckende Krankheiten etwas tun musste. Etliche handgeschriebene Berichte und dutzende SMS-Nachrichten über Todesfälle und Neuinfektionen aus etwa 5000 Praxen des Landes überfluteten regelrecht mehr als 100 regionale Büros der staatlichen Gesundheitsbehörde, bevor sie dann altmodisch via Hand in eine Datenbank eingegeben wurden.
Die Gesundheitsministerin beschloss daher, dass medizinische Mitarbeiter direkt vor Ort die Datenbank über ihre Mobiltelefone füttern sollten. Eine gute Idee! Die Beamten gingen das Vorhaben eher auf konventionelle Weise an und prüften die Auftragsvergabe an einen multinationalen Partner. Letztendlich entschied sich die Ministerin allerdings für die Lösung von Erick Njenga und seinen Kommilitonen.
Für die Kenianer ist das Handy unverzichtbar. Etwa 26 der 41 Millionen Einwohner besitzen ein Mobiltelefon. 18 Millionen von ihnen verwenden es für Bankentransaktionen und andere Geschäfte.
Die vier Studenten sind keine Ausnahme in Kenia. Es gibt viele junge Leute, die mit frischen Ideen und intimem Wissen über die Verhältnisse vor Ort die Probleme ihres Gesundheitswesens selbst in die Hand nehmen. In dem ostafrikanischen Schwellenland wächst immer mehr eine Generation junger Menschen heran, die den Markt aufmischen und sich in diesem etabliert. "Dabei zeigen die Einheimischen oft mehr Geschick als die ausländischen Wohltäter, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und multinationalen Unternehmen, die bislang beinahe ein Monopol auf technische Hilfe für Entwicklungsländer hatten", wie "heise" schreibt.
Das eigene Land ist also nicht unbedingt auf Hilfe von außen angewiesen.
Ausführlichere Infos findest du hier.
Quelle: heise