Die deutsche Industrie hängt zu 100 Prozent von Metallrohstoffen wie Mangan, Kupfer, Nickel und Kobalt ab. Steigende Rohstoffpreise werden zunehmend ein Problem für unsere Wirtschaft. Aus diesem Grund hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Juli 2006 mit der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) der Vereinten Nationen einen Vertrag über die Erforschung polymetallischer Knollen in einem Lizenzgebiet im Nordostpazifik geschlossen.
Das Gebiet umfasst, verteilt auf zwei Areale, insgesamt 75.000 Quadratkilometer in einer Tiefseeregion zwischen Mexiko und Hawaii. Diese polymetallischen Knollen werden auch Manganknollen genannt. Sie enthalten im Durchschnitt 25 Prozent Mangan und etwa drei Prozent Kupfer, Nickel und Kobalt. Weiterhin kommen als Spurenelemente Molybdän, Lithium und Neodym in den etwa drei bis acht Zentimeter großen Knollen vor. Es handelt sich somit ausnahmslos um äußerst interessante Rohstoffe für Hightech-Produkte von heute und solche in der Zukunft.
Ein wichtiger Teil der Forschungsarbeiten beschäftigt sich mit dem umweltschonenden Abbau der Knollen.
Forscher schätzen, dass die im deutschen Lizenzgebiet gefundenen Knollen eine Gesamtmasse von etwa 110 Millionen Tonnen haben und damit etwa 40 Jahre Knollenabbau in diesem Gebiet ermöglichen.
Extrem hohe Drücke von etwa 500 bar und Temperaturen von nur zwei Grad Celsius erfordern eine widerstandsfähige Technologie zum Abbau der Knollen, aber da bin ich mir sicher, dass das für unsere deutsche Maschinenbaubranche und unsere Ingenieurskunst kein unüberwindbares Problem darstellen wird. Ein Baustein in der Fördertechnologie ist ein selbstfahrender Kollektor, der sich ferngesteuert am Meeresboden bewegt und die Knollen aufsammelt.
Deutschland hat zunächst bis zum Juli 2021 nur die Erkundungslizenz. Um eine Förderlizenz können sich jetzt deutsche und zu einem späteren Zeitpunkt auch andere Unternehmen bemühen.
Quelle: manager-magazin, bgr