Hanf ist eine vielseitige und ökologisch wertvolle Nutzpflanze, die nicht in Vergessenheit geraten sollte. Durch Faserhanf werden die Ressourcen unserer Erde geschont und das ist etwas, was mehr denn je höchste Beachtung und Förderung durch uns Menschen verdient.
Hanf ist – wie viele vielleicht gar nicht wissen – ein bedeutender Rohstofflieferant. Die Fasern des Hanfs haben besondere Eigenschaften und können deshalb universell verwendet werden. Es gibt keine vergleichbare Pflanze mit diesen vielseitigen Eigenschaften auf unserer Erde.
Hanf ist ein ökologischer Baustoff und kann als Biomasse und Energieträger, als Bau- und Faserverbundstoff genutzt werden. Bereits 1941 zeigte Henry Ford’s Hanf-Auto den Weg, also auch für die Automobilindustrie ist Hanf bestens geeignet. Sogar für den Hausbau ist der Alleskönner im Einsatz. Einen interessanten Artikel zum Thema „Hanf-Haus“ findet ihr hier.
Papier aus Hanf statt Holz, ist die älteste bekannte Methode zur Gewinnung von Papier und wurde vor etwa 2000 Jahren von den Chinesen erfunden. Bei gleichgroßer Nutzfläche angebaut, gewinnt man aus Hanf im Vergleich zu Holz etwa vier bis fünfmal mehr Papier. Hinzu kommt noch die Reißfestigkeit, Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit: Holzpapier gibt nach etwa 80 Jahren auf. Eine aus Hanf gefertigte Gutenberg-Bibel aus dem 18. Jahrhundert ist heute noch ohne aufwendige und teure Restaurierung lesbar. Und vergessen wir auch hier nicht den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen, denn Hanf wächst in einem Jahr auf eine Höhe von vier Metern und kann dreimal jährlich geerntet werden. Ein Baum hingegen braucht mindestens 80 Jahre! Aufgrund der hohen Reißfestigkeit der Hanffaser, kann das Hanf-Papier öfter recycelt werden als herkömmliches Papier aus Holz. (Siehe anschauliches Video unten!)
Vergessen wir nicht die Möglichkeit im Textilbereich: Hanf statt Baumwolle. Hanf liefert auch hier auf derselben Nutzfläche zwei- bis dreimal so viel Fasern wie Baumwolle. Hanf-Mode zum Beispiel ist vielseitig, langlebig, umwelt- und hautfreundlich. Die Hanffaser weist dieselbe mikroelektrische Spannung auf wie die Haut des Menschen und ist somit sehr hautverträglich. Durch ihre Lufteinflüsse kühlt die Hanffaser im Sommer und im Winter wärmt sie. Auch auf Feuchtigkeit reagiert die Hanffaser später und lässt sich somit länger tragen.
Auch im Kampf gegen den Hunger galt Hanf als das Grundnahrungsmittel im 21. Jahrhundert. Die überaus leicht zu gewinnenden Hanfsamen enthalten hochwertige Proteine.
Hanf als Medizin: auch hier wird das aus der Hanfpflanze gewonnene Cannabis für die Gesundheit eingesetzt. Hanf im Einsatz für die Gesundheit geht auf ein circa 4.700 Jahre altes chinesisches Lehrbuch über Botanik und Heilkunst zurück.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass Hanf eine wundervolle Pflanze ist, die uns dieser Planet zur Verfügung stellt. Hanf ist anspruchslos und in der Lage, auf nahezu jedem Boden, bei jedem Klima sehr schnell zu wachsen. Pflege benötigt die Nutzpflanze so gut wie keine. Die Bodenqualität wird verbessert. Hanf benötigt keine Pestizide und schützt sich selbst. Wo Hanf wächst hinterlässt er keinerlei Unkraut.
Ich hoffe, ich konnte das schlechte Image dieser wertvollen Pflanze ein wenig verbessern. 🙂
Hier noch eine interessante Doku von Arte über Hanf: