Das Solarflugzeug "Solar Impulse" flog vergangenen Dienstag erfolgreich ohne einen Tropfen Kerosin von Madrid nach Marokko. Die "Solar Impulse" hat auffallend große Tragflächen und bewältigte den 20 stündigen Transkontinentalflug ausschließlich mit Hilfe der Sonnenenergie.
Der Schweizer Sonnenflieger wird von vier elektrischen Motoren angetrieben und kommt ohne einen Tropfen Kerosin aus. Er kann bei Tag und Nacht fliegen. Die Maschine ist mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 70 Stundenkilometern unterwegs. Die übergroßen Tragflächen haben eine Spannweite von 63,40 Meter, was etwa der Flügelspannweite einer Boeing 777 entspricht. Die Maschine wiegt aber nur erstaunliche 1,6 Tonnen, so viel wie ein PKW. Auf den Tragflächen ist der "Treibstoff" angebracht – die Solarzellen.
Bertrand Piccard hat den Traum vom Fliegen ohne Treibstoff wahr werden lassen. Erst vergangene Woche flog das Solarflugzeug bei seiner ersten Etappe vom schweizerischen Payerne nach Spanien. Ausgestattet ist es mit 12.000 Solarzellen. Das technische Know-how und die Hightech-Polymerwerkstoffe für die energiesparende Leichtbau-Konstruktion der schweizerischen Initiative werden unteranderem von dem deutschen Unternehmen Bayer MaterialScience unterstützt.
"Das war wohl der schönste Flug meines Lebens", sagte der Pilot Bertrand Piccard nach der Landung in Rabat, der Hauptstadt Marokkos. "Schon als Kind habe ich davon geträumt, ohne Treibstoff zu fliegen." Für die 2. Etappe legte der Sonnenflieger 1190 Kilometer zurück und erreicht eine Höhe von bis zu 8200 Metern.
Der marokkanische König Mahamed VI. lud das Team von "Solar Impulse" nach Rabat ein, weil in der Provinz Quarzazate bis ins Jahr 2020 das weltweit größte Solarkraftwerk mit 2.000 Megawatt Leistung fertig gebaut werden soll. Das Solarflugzeug dient dazu, aufzuzeigen, welches Potenzial in der Sonnenenergie steckt. Bereits 2003 hat man mit dem 100 Millionen Dollar teuren Solarpark-Projekt begonnen.
Dies war erst der Anfang für den Sonnenflieger. "Solar Impulse" plant nämlich eine spätere Weltumrundung. Wir sind gespannt und freuen uns, was die Technik, in Verbindung mit erneuerbaren Energien, im Stande ist, zu leisten.
Quelle: abendblatt