Afghanistan: Skaten in den Straßen von Kabul

Autor: Gute Nachrichten am 21. Juni 2012 

"In den Straßen von Kabul", so lautet die Überschrift eins Artikels aus dem "Freitag", den ich vor wenigen Tagen entdeckt habe. Es wird ein Ausschnitt aus dem Buch "Skateistan: The Tale of Skateboarding in Afghanistan" übersetzt, der mich berührt hat und der dem einen oder anderen einen interessanten Einblick in die Welt Afghanistans vermittelt könnte.

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Bild-Quelle: aus dem Buch "Skateistan: The Tale of Skateboarding in Afghanistan"

Zur Buchveröffentlichung am Abend des 9. Juni 2012 kamen mehr als 200 Besucher ins Deutsche Architekturzentrum (DAZ) in Berlin und feierten. Das war ein voller Erfolg.

Das Buch dokumentiert wie Jugendliche, darunter auch Mädchen, in Afghanistan eine ungewöhnliche Chance bekommen und das Skaten lernen.
Heute am 21. Juni ist "Go Skateboarding Day". Das ist für viele Mädchen die einzige Möglichkeit im Jahr, gemeinsam mit den Jungs auf dem Skateboard zu stehen.

Marwa Ghulam Sakhi ist 12 Jahre alt und Skatboard-Schülerin. Hier ein paar Fragen und Antworten aus dem "Freitag":

Wie bist zum Skaten gekommen?

Das ist jetzt zwei Jahre her. Meine Familie bestärkt mich und meine Schwester darin und verbietet es uns nicht. Wer seiner Tochter nicht erlaubt zu skaten, ist zu streng, und das ist nicht gut. Erst wenn die Mädchen älter sind, ist es in Ordnung, sie davon fernzuhalten. Sie sollten es aber wenigstens dürfen, wenn sie jünger sind.

Wünschst du dir manchmal, du seist ein Junge?

Nein, ich bin glücklich, ein Mädchen zu sein. Ich bin ganz so, wie Gott mich will.

(…)

Was ist zurzeit das größte Problem in Afghanistan?

Die Afghanen sollten nicht kämpfen. Sie sollten einander nicht bestechen, sondern den Armen helfen, bis diese auf eigenen Füßen stehen können, dem Land helfen und Blumen pflanzen.

Wie die Welt von Kinderaugen gesehen wird, daran sollten wir uns oft zurückerinnern. Wir alle waren einmal Kinder.

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Bild-Quelle: artschoolverts

Skateistan ist eine unabhängige, neutrale Organisation, die nicht mit der Regierung zusammenarbeitet. Sie möchte Kinder und Jugendliche aus verschiedenen ethnischen Gruppen und sozialen Schichten in Afghanistan zusammenbringen, ihr Selbstvertrauen stärken und helfen, Grenzen aufgrund von Stammeszugehörigkeit oder sozialer Herkunft zu überwinden. Skateistan wurde von dem Australier Oliver Percovich im Juli 2009 offiziell als Nichtregierungsorganisation gegründet. Finanziert wird das Ganze durch die Hilfe internationaler Spender und von Partnern aus der Skateboarding-Industrie.

Eine tolle Idee die fasziniert und verbindet!

Einen größeren Ausschnitt des Interviews gibt es hier.
 

 

SKATEISTAN: TO LIVE AND SKATE KABUL from Diesel New Voices on Vimeo.

 

Quelle: freitag

Kategorien: Kultur Rubriken: Kinder

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