Strom­erzeugung durch Viren

Autor: Gute Nachrichten am 15. Mai 2012 

Forscher haben es geschafft, einen Stromgenerator aus Viren zu entwickeln. Ein Fingerdruck reicht aus damit das etwa briefmarkengroße Gerät diese Kraft in elektrische Energie umwandelt.

Stäbchenförmige Viren tragen abgewinkelte Anhänge, diese können ihre Ausrichtung verändern
Bild-Quelle: scinexx/Yang-Lee et al. /Nature Nanotechnology

Das ist möglich, da in dem Generator die Viren stäbchenförmig in mehreren Schichten angeordnet sind. Unter Druck verändern die Viren ihre Lage und somit auch die elektrischen Ladungen in den Generatorschichten und dies erzeugt - unglaublich aber wahr - Strom.

Scinexx schreibt, "Bereits ein Quadratzentimeter großer Generator produziere sechs Nanoampere Strom und 400 Millivolt Spannung. Das reiche aus, um ein kleines LCD-Display zu steuern, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Nature Nanotechnology."  Würde man mehrere dieser Bauteile parallel oder in Reihe verkoppeln, könnte man Größe und Leistung des Virengenerators erhöhen.

Byung Yang-Lee und seine Kollegen von der University of California in Berkley schreiben: "Dies ist ein vielversprechender erster Schritt hin zu der Entwicklung von miniaturisierten Stromlieferanten, beispielsweise für nanoelektronische Bauteile". Auch Alltagselektronik könne man in Zukunft  mit Hilfe solcher Virengeneratoren mit Strom versorgen. Baut man etwa in eine Schuhsole oder in ein ähnlich mechanisch beanspruchtes Objekt diesen Virengenerator ein, würde er genügend Energie liefern, um beispielsweise ein Handy oder Geräte dieser Art anzutreiben.

Die Generatoren haben mehrere Vorteile: Einer davon ist, dass "solche virenbasierte piezoelektrischen Materialien eine einfache und umweltfreundliche Möglichkeit, elektrische Energie zu erzeugen, bieten", sagen die Forscher. Denn bisweilen sind die Materialien für solche Bauteile oft hochgiftig, Vieren hingegen nicht.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das Material biologisch ist, denn die Viren organisieren sich selbstständig und richten sich somit automatisch in der  benötigten Anordnung aus. Dies ist ein wichtiger Schritt für eine effektivere Produktion von Bauteilen in der Nanotechnologie.

Ausführlichere Informationen findest du hier.

 

Quelle: scinexx

Kategorien: Wissenschaft Rubriken: Alternative Energien

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