Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasberth, sagte anlässlich der Eröffnung einer zweitägigen internationalen Konferenz in der marokkanischen Stadt Marrakesch: "Mehr Wind- und Sonnenenergie können die wirtschaftliche Entwicklung in Nordafrika und im Mittleren Osten unterstützen und einen klimaverträglichen Zugang zur Energieversorgung für die Bevölkerung in der Region sichern."
Wie man weiß, sind die Staaten in dieser Region quasi die "arme Verwandtschaft" der arabischen Staaten, die Milliarden von Dollar an ihren Erdöl- und Erdgasvorkommen verdienen.
Es geht nicht nur um eine klimaverträgliche Energieversorgung vor Ort sondern es gibt auch um den angenehmen Nebeneffekt, dass dort zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. Laut Aussagen des UBA gibt es in den wind- und sonnenreichen Ländern Nordafrikas enorme Ausbaupotentiale. Diese sind groß genug, dass neben der Eigenversorgung dieser Länder auch eine Zusammenarbeit bei der Energieversorgung Europas möglich ist. Das könnte dazu beitragen, dass die gesamte Großregion Nordafrika vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt werden könnte.
Zu diesem Thema trafen sich in Marrakesch vom 15. bis zum 16. Mai rund 500 Experten aus Politik, Finanzwirtschaft und dem Sektor erneuerbare Energien. Diese MANAREC-Konferenz fand zum fünften Male statt und hat sich als erfolgreiches Forum für innerarabische und deutsch-arabische Zusammenarbeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien etabliert.
Zentrale Themen der diesjährigen Konferenz waren: Wie kann der Ausbau der erneuerbaren Energien in Nordafrika beschleunigt werden, welche Erfahrung hat man damit bisher in Europa machen können, welche Ansätze für Förderung und Finanzierung gibt es und wie können erneuerbare Energien in die bestehenden Wirtschaftszweige wie Landwirtschaft, Industrie, Wasserversorgung und Tourismus eingebaut werden.
Darüber hinaus hat Deutschland erklärt, die Energiepartnerschaften mit Tunesien und Marokko weiter auszubauen. Bei diesen Partnerschaften geht es um Fragen der Solarstromnutzung, Stromnetzentwicklung und der allgemeinen Entwicklungszusammenarbeit.
Umweltverträgliche Energieerzeugung und Schaffung von Dauerarbeitsplätzen in Nordafrika, verbunden mit deutschem Knowhow und damit gekoppelt an die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland, besser kann Entwicklungshilfe nicht gemacht werden!
Quelle: sonnenseite