Gute Nachrichten kommen aus der Arktis: Das riesige Ozonloch aus dem letzten Jahr ist verschwunden. Der Grund hierfür ist nicht der Mensch und sein umweltbewusstes Handeln sondern das Wetter hat den Schutzschirm geheilt.
In Ny Alesund auf Spitzbergen gibt es eine deutsch-französische Forschungsstation namens Awipew. Mindestens einmal pro Woche lassen dort die Forscher einen mit Helium gefüllten Wetterballon in die Höhe steigen. Der Ballon trägt einen Sender, der ständig Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte zur Wetterstation sendet.
Die Messungen dieser Radiosonde helfen den Männern in Awipew, den Zustand der Ozonschicht zu verfolgen. Bekanntlich hält die Ozonschicht die schädliche UV-Strahlung von der Erde fern. Im Jahr 2011 hatten die Wissenschaftler zum ersten Mal ein riesiges Ozonloch über der Arktis gemessen. Das Ausmaß war gewaltig, denn in einer Höhe zwischen 18 und 20 Kilometern waren etwa 80 Prozent des Ozons verschwunden. Zeitweise war das Loch fast sechsmal so groß wie Deutschland. Besondere Gefahr bestand für die Menschen in Skandinavien, Kanada und Nordrussland.
Bis zu diesem Zeitpunkt kannte man ein Ozonloch nur aus der Südpolregion. Dieses wurde durch mittlerweile verbotene Chemikalien wie die Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) hervorgerufen. Das Ozon wir bei Temperaturen unter minus 78 Grad an sogenannten Stratosphärenwolken zersetzt. Diese bestehen aus Salpetersäure, Schwefelsäure und Wasser und bieten den FCKW`s bei Kälte den nötigen Nährboden. Hinzu kommt noch, dass hoch über der Antarktis die Stratosphäre deutlich kälter ist als über der Arktis.
Im Winter 2010/2011 war die Lage etwas anders, denn außergewöhnlich tiefe Temperaturen über der Arktis verstärkten dort die Zerstörung der Ozonschicht. Im letzten Winter haben sich die Temperaturverhältnisse wieder normalisiert und das Ozonloch hat sich wieder geschlossen.
Einfach so – ohne dass der Mensch darauf Einfluss hätte nehmen können. Ich behaupte, ohne es beweisen zu können, "einfach so" werden sich eines Tages auch unsere Alpengletscher wieder erholen und wieder an Masse und Länge zunehmen. Die Natur hilft sich selbst, sie braucht den Menschen nicht, aber wir brauchen die Natur. Gehen wir sorgfältig mit ihr um.
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Quelle: spiegel