Seltene Erden sind Metalle, die man in kleinsten Mengen für die Produktion von Hightechgeräten wie etwa Handys, iPads und dergleichen dringend benötigt. Diese hören auf für den Laien seltsame und ungewohnte Namen wie Cer, Lanthan, Europium oder Yttrium, um nur einige zu nennen. Hauptexporteur ist dabei China. Von dort stammen 95 Prozent der Weltproduktion. Dafür verlangt China aber entsprechende Preise und man ist, was die Lieferbereitschaft anbelangt, dort sehr restriktiv.
Probebohrungen in einem Dorf in Sachsen namens Stockwitz haben nun ergeben, dass dort etwa 38.000 Tonnen seltene Erden und 8.000 Tonnen Niob lagern könnten. Niob ist ein so genanntes Übergangsmetall, das unter anderem bei der Legierung von Stahl verwendet wird.
Der aktuelle Marktwert für diese Mengen liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Man kann durchaus behaupten, dass Stockwitz in Nordsachsen auf einem großen Schatz sitzt.
Die Lizenzen zum Abbau liegen bei einem Unternehmen aus Heidelberg, der Deutschen Rohstoff AG. Die beiden Geschäftsführer, Thomas Gutschlag und Titus Gebel, hatten die Idee, die alten geologischen Unterlagen aus der DDR-Zeit auszuwerten. Denn die DDR hatte versucht, was Rohstoffe anbelangt, unabhängig vom Ausland zu sein und deswegen wurde vom DDR-Regime systematisch der Boden in der ganzen DDR durchlöchert und alle Bodenschätze wurden sorgfältig in Karten eingetragen. Dieses Wissen ist nach der Wende in Archiven verschwunden.
Wenn es uns in Deutschland gelingt, statt für den Import von seltenen Erden überteuerte Preise an die Konkurrenz aus Fernost zu zahlen, selbst eine eigene Förderung aufzuziehen, dann ist das nicht nur eine gute Nachricht für das Dorf Stockwitz sondern für unsere komplette Hightech-Wirtschaft.
Quelle: markt und mittelstand