Der israelische Armeechef Benny Gantz gibt äußerst selten Interviews. Zum Gedenktag an die gefallenen Soldaten und Terroropfer hat er eine Ausnahme gemacht und der liberalen Zeitung "Ha`aretz" ein Interview gegeben.
Er sagte der Zeitung sinngemäß: Der Iran nähert sich Schritt für Schritt dem Punkt, wo er entscheiden kann, ob er eine Atombombe herstellen möchte oder nicht. Diese Entscheidung geht vom geistlichen Führer des Iran, Ali Chamenei, aus. Er, Gantz, habe aber Zweifel, dass der Iran wirklich nach einer Atombombe strebe. Er glaube, dass die Führung des Iran aus "sehr rational denkenden Menschen" bestehe.
Damit steht er im krassen Widerspruch zu seinem Ministerpräsidenten Netanjahu, der kürzlich in einem Interview mit der Welt am Sonntag noch gesagt hatte, dass er nicht auf die Rationalität dieses Regimes wetten würde.
Auffallend ist, dass die Wortwahl von General Gantz wesentlich gelassener ist als die von Netanjahu. Das Militär wie auch der israelische Geheimdienst Mossad sehen die Probleme mit dem Iran wesentlich entspannter als die Politiker in Israel.
Der ehemalige Mossad-Chef, Meir Dagan, ist sehr misstrauisch gegenüber Netanjahu und dessen Verteidigungsminister Ehud Barak.
Man weiß um den großen Einfluss der Militärführung und des Geheimdienstes in Israel. Wollen wir alle hoffen, dass die Besonnenheit dieser Kräfte auf die Regierenden überspringt.
Quelle: welt-online