Wir alle wissen, dass Afrika unter chronischem Wassermangel leidet. Jetzt haben Forscher des British Geological Survey (BGS) und des University College in London eine Karte der Grundwasserreserven Afrikas erstellt, die Hoffnung macht. Es geht daraus nämlich hervor, dass die gesamten unter dem Kontinent lagernden Grundwasserreserven etwa 14.000-mal größer sein könnten als die im Bodensee vorhandene Wassermenge.
Diese Karte wurde im Fachblatt Environmental Research Letters veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse stützen sich auf die Auswertung von hydrologischen Karten und auf vorhandene Studien, die es über 283 Grundwasserschichten gibt, welche sich über den ganzen Kontinent verteilen.
Die größten Reserven lagern in Sedimentbecken in Nordafrika und dort vor allen Dingen unter den Ländern Libyen, Algerien und Tschad. Könnte man das komplette Grundwasservolumen unter diesen Ländern zu einem einzigen See vereinigen, dann wäre dieser so groß wie die drei Länder zusammen und er hätte eine Tiefe von 75 Metern.
Man muss sich vor Augen halten, dass in Afrika etwa 300 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und dass nur etwa fünf Prozent des landwirtschaftlich genutzten Ackerlandes bewässert werden.
Die Wissenschaftler warnen allerdings vor einer Ausbeutung der Wasserreserven durch zu ausgedehnte Bohrungen, da die Gefahr besteht, dass die Grundwasservorräte wegen des herrschenden Niederschlagsmangels nicht schnell genug wieder aufgefüllt werden würden.
Dennoch sind die Forscher guter Hoffnung, dass bei einer maßvollen Anzapfung der Grundwasserreserven genügend Trinkwasser zur Ernährung der Menschen und zur Bewässerung von Ackerflächen auf die Dauer vorhanden sei.
Quelle: zeit-online