Die Energiekosten in Luxushotels explodieren weltweit. Deshalb muss auch die Hotelkette Kempinski ökologischer arbeiten, ohne dass der Gast davon etwas bemerkt.
Normalerweise wird auf Treffen der Kempinski-Eigentümer, also der Hausbesitzer der Hotelgruppe über Wellness, Wohlergehen und Renditen gesprochen. Die Anwesenden beim letzten Treffen im "Siam Kempinski" hörten da ganz andere Töne. Es wurde über erneuerbare Energien, über Windräder, Sonnenkollektoren und Geothermie gesprochen. Dabei ging es dem Sprecher, Kempinski-Chef Reto Wittwer, unter dem Strich letztlich um Rendite. Kempinski besitzt selbst nur ein Hotel, bei den anderen 71 Luxusherbergen ist Kempinski nur Betreiber. Das Ganze rechnet sich nur, wenn die Kosten nicht explodieren.
Energiekosten können aber die Rendite eines Hotelbetriebs ganz erheblich gefährden.
Gerade Luxushotels gehören zu den ganz großen Energieverschwendern. Viele Gäste in solchen Häusern handeln nach dem Motto, "für mein Geld lasse ich die Puppen tanzen", sparen nicht beim Wasserverbrauch und erwarten, anders als zu Hause, täglich frische Bettwäsche. Reto Wittwer argumentiert: "Wir müssen einen Weg finden, Energie zu sparen, ohne dass es der Gast merkt."
Deshalb hat die Kempinski-Gruppe eine Energieberatungsfirma gegründet, die Hotelinvestoren berät, wie sie ihre Häuser energietechnisch auf den neuesten Stand bringen können. Neue Partner von Kempinski müssen sich ökologisch beraten lassen, sonst kommt kein Vertrag zustande.
Da die Hotels auf der ganzen Welt zu finden sind, muss für jedes Haus entsprechend seiner geografischen Lage ein individuelles Energiekonzept erarbeitet werden.
Die Stadtwerke Mainz helfen bei der Energieberatung. Diese haben Erfahrung mit einem Projekt für eine Stiftung "Energie für Afrika" und bringen ihre Erfahrungen in das neue Unternehmen mit ein.
Gerade in Afrika lässt sich mit Sonnenenergie und Geothermie viel Geld sparen. Wenn auch die Geothermie in der Bauphase viele Geld kostet, so bringt dies nachher auch am meisten.
Wenn man im Nahen Osten die Swimming-pools in Zukunft statt mit Öl mit Sonnenenergie heizt, können die Kosten hierfür um 70 Prozent gesenkt werden. Die Kosten für die Umrüstung würden sich in vier Jahren amortisieren
Sind das nicht schöne Aussichten für die Betreiber der Häuser und deren Gäste? Luxus pur, ohne schlechtes Gewissen wegen unserer Umwelt zu genießen? Dann soll auch der Betreiber des Hotels genug verdienen, damit er sein Hotel nachhaltig weiter betreiben kann.
Quelle: welt