Viele Jahre lang hat man in der Presse und im Fernsehen nur Schlechtes über die Schlecker-Märkte gehört, über mies bezahlte Mitarbeiter, über soziale Kälte und schlechte Arbeitsbedingungen.
Umso erstaunlicher mutet es dann an, dass sich die Gewerkschaft Ver.di so vehement für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Schlecker bzw. bei einem eventuellen Nachfolger einsetzt.
Dies tut Ver.di nicht ohne Grund, denn die Drogeriekette ist für Ver.di sehr wertvoll, da etwa 40 Prozent der Schlecker-Belegschaft gewerkschaftlich organisiert sind. Außerdem existiert ein Tarifvertrag und es gibt fast 200 Betriebsräte im Hause Schlecker. Weiterhin gibt es dort kaum Minijobs und 85 Prozent der Arbeitnehmer haben feste Arbeitsverhältnisse. Mit diesen Zahlen steht Schlecker an der Spitze der Discounter, bei denen üblicherweise nur etwa zehn bis 15 Prozent gewerkschaftlich organisiert sind.
Deswegen lohnt sich der Einsatz von Ver.di für beide, für die Gewerkschaft und vor allen Dingen für die Schlecker-Belegschaft.
Eine weitere positive Nachricht, die eine Folge des Engagements von Ver.di und der Belegschaft sein könnte, kommt von der Politik: Bund und Länder haben sich auf die Gründung einer Auffanggesellschaft geeinigt. Das Geld hierzu kommt von der staatlichen KfW-Bank und Haftung übernehmen die Bundesländer.
Hoffen wir, dass möglichst viele Stellen bei Schlecker erhalten werden können, wer auch immer die Nachfolgegesellschaft von Schlecker sein möge.
Quelle: welt-online, abendblatt