Die verheerenden Folgen der atomaren Katastrophe in Fukushima hinterließen ihre Spuren. Die Menschen sind aus der sogenannten "verbotenen Zone" geflüchtet. Dort zu leben ist lebensgefährlich. Die Tiere, welche von den Bauern zurückgelassen wurden, sollten von der Regierung getötet werden. Doch ein Mann stellte sich dem Ganzen, half den Tieren und blieb.
Sein Name lautet: Naoto Matsumura. Er versorgt rund 600 Tiere. Darunter sind Kühe, Schweine, Pferde, Hunde, Katzen und sogar ein Straußenvogel. Der Strauß war einst das Maskottchen des Energiekonzerns TEPCO, den Betreibern des Atomkraftwerks von Fukushima. "Er sollte Energieeffizienz symbolisieren", erzählte Matsumura.
Der ehemalige Reisbauer lebt als einziger Mensch in Tomioka City, einem Vorort von Fukushima. Dort lebten ca. 16.000 Einwohner, die ihr verseuchtes Zuhause - mittlerweile ohne Strom und fließendem Wasser - verließen.
Dass Matsumura seine Gesundheit aufs Spiel setzt, scheint ihn nicht sonderlich zu interessieren. Wichtig sind ihm die zurückgelassenen Tiere. Die Veterinärbehörde Fukushimas wollte im Frühling 2011 die überlebenden Tiere töten. Stacheldrahtzäune wurden angebracht und Fallen aufgestellt. Matsumura befreite vor allem Hunde und Katzen aus den aufgestellten Fallen. Viele von ihnen verloren dabei ihre Gliedmasen, aber, dank Naoto Matsumura, nicht ihr Leben.
Der Arbeit als Reisbauer kann Matsumura nicht mehr nachgehen. Auch 32 Bienenstöcke gehörten zu seinem stolzen Besitz, davon sind heute nur noch drei Stöcke übrig. Wegen des radioaktiv verseuchten Flusswassers ist es unmöglich, dem einstigen Hobby als Fischer, nachzukommen. Vieles ist nicht mehr so, wie es war, aber Matsumura hat eine neue, nicht ganz ungefährliche Aufgabe gefunden. Er geht täglich von Haus zu Haus und in die umliegenden Wälder, versorgt und kümmert sich um die Tiere, die seine Hilfe so dringend brauchen.
Man nennt den 52-jährigen auch den "Beschützer der Tiere von Fukushima". Fans seiner selbstlosen Tat haben eine Facebook-Seite für ihn gegründet. Ein PayPal-Konto soll eingerichtet werden, damit Naoto Matsumura aus aller Welt unterstützt werden kann. Er kämpft weiter für die Tiere und tut alles, um die Regierung davon zu überzeugen, keine Tiere mehr in der Gegend um Fukushima zu töten.
Bemerkenswert - wir wünschen Naoto Matsumura und den Tieren alles Gute!
Weitere Infos und Bilder findet ihr hier.
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